Schon kurz nach den erschütternden Tagen des 2. Weltkrieges gab es in Münster einige Bürger, denen der Sinn nach mehr als "nur" Wiederaufbau stand. Sie wollten die Stadt Münster für den Tanzsport wieder zugänglich machen. Schon in den 20-er Jahren hatte in der Domstadt eine starke Tanzsportlobby bestanden, welche auch mehrere Sportturniere veranstaltete.
So machten sich, dieser Tradition verpflichtet, zu Beginn der 50-er Jahre zwei Gruppen von Tanzsportbegeisterten daran, Tanzsportclubs in das Leben zu rufen und diese dann auch mit weiterem Leben zu erfüllen. So gründete der Münsteraner Dr. Hartmut Mittweg mit einigen Freunden am 20. Oktober 1951 den Blau-Gold-Club Münster.
Ein gutes Jahr später, im November 1952, wurde "Die Residenz - Casino zur Pflege des Gesellschaftstanzes" von Hans Joachim Schäfer, dem späteren Archivar des Deutschen Tanzsportverbandes aus der Taufe gehoben.
Schon im Jahr 1954 hatten die beiden aufstrebenden Münsteraner Clubs die Zeichen der Zeit erkannt und begriffen, daß Gemeinsamkeit stark machen kann. Eine Fusion der Clubs brachte dann den Namen "Die Residenz Münster e.V." mit den Vereinsfarben Blau und Gold. Der neue Club bot sowohl den Turnier- als auch den heute sogenannten Breitensporttänzern ein zu Hause. Eine Atmosphäre, in der sich sowohl Tänzer als Leistungssportler sowie mehr gesellschaftlich orientierte Tänzer wohlfühlen konnten, war das oberste Ziel. Dieses Ziel wurde erreicht und ist auch bis heute eine der Leitlinien des Vereines geblieben.
In dieser vom Aufbruch beherrschten Zeit dauerte es nicht lang, bis die neue Residenz im Oktober 1955 den ersten Aufstieg eines Paares in die Sonderklassen vermelden konnte.
Zum 10jährigen Jubiläum 1961 stand zum ersten Male ein internationales Einladungsturnier als 7-Nationen-Turnier auf dem Plan. Die Ausrichtung dieses Turniers legte den Grundstein für viele Landes- , Gebiets- , Deutsche- , Europa- und Weltmeisterschaften sowohl der Einzelpaare als auch der Formationen beider Sektionen, die von der Residenz in den folgenden Jahrzehnten erfolgreich abgewickelt werden sollten.
Ein weiterer Höhepunkt war der 30. April 1972: An diesem Tag konnte nach vielen Zwischenstationen das noch heute vorhandene Clubheim an der Salzmannstraße in Münster bezogen werden. Zum ersten Male in der Clubgeschichte konnten alle Residenzmitglieder unter einem Dach trainieren, feiern oder in der angeschlossenen Gastronomie den Tag bei einem kühlen Blonden oder einem Mineralwasser für die Aktiven ausklingen lassen. Im Jahre 2003 zog die Residenz in ihr eigenes Tanzsportzentrum an der Hansestraße 74 in Münster-Hiltrup.
Im Jahr 1979 begann der Stern eines Residenzpaares am Tanzsporthimmel zu erstrahlen: Oliver Wessel-Therhorn und Martina Wessel-Therhorn gewannen das zum ersten Male ausgetragene Einladungsturnier der Hauptgruppe S- Standard um den "Friedensreiter der Stadt Münster", der als Wanderpokal von der Stadt Münster gestiftet wurde. Mit diesem Turnier war die Grundlage für eine Tanzsportlegende gelegt, die ihren Gipfel in mehreren Deutschen, Europa und Weltmeisterschaften in Standard und der Kombination hatte.
Über dieses Ausnahmepaar hinaus haben sich die Tanzpaare der Residenz viele DM-Teilnahmen und Finalpositionen in allen Alters- und Startklassen sichern können.
Auch im Formationsbereich konnte die Mannschaft der Residenz Münster mehrere Finalteilnahmen auf der DM sowie Siege bei den British Open in Blackpool verbuchen.